Sommer in Orange ist ein deutscher
Spielfilm von Marcus H. Rosenmüller aus dem Jahr 2011. Die Culture-Clash-Komödie handelt von einer Gruppe Berliner Bhagwan-Anhänger,
die sich Anfang der 1980er-Jahre in der oberbayerischen Provinz
niederlassen.
Die Berlinerin Amrita lebt mit ihren Kindern, der
zwölfjährigen Lili und dem neunjährigen Fabian, in einer Kreuzberger
Sannyasin-Kommune. Als Amritas aktueller Liebhaber Siddharta einen alten
Bauernhof im oberbayerischen Talbichl erbt, beschließt die Gemeinschaft, in
das Dorf zu ziehen, um dort ein Therapiezentrum zu eröffnen. Die
konservativen Dorfbewohner begegnen den Neuankömmlingen, die sich mit ihrer
orangen Kleidung, ihren Meditationsritualen und ihrer Freizügigkeit
abgrenzen, mit Misstrauen. Lili hat durch den Umzug ihre Freunde verloren,
gerät in Talbichl zwischen die Fronten und wird in der Schule zur
Außenseiterin. In der Folge passt sie sich dort der Kleidung und den
Ritualen der Dorfbewohner an, während sie zuhause weiterhin den alternativen
Lebensstil ihrer Wohngemeinschaft pflegt. Ihr kleiner Bruder Fabian dagegen
erweist sich auf der Suche nach neuen Freunden eher als hinderlich, da er
weiter die Ablehnung seiner Mutter gegenüber den Einheimischen teilt. Lili
aber fühlt sich von ihr vernachlässigt, da Amrita dauernd mit ihren
persönlichen Problemen beschäftigt ist und sich zum Bhagwan-Vertrauten Prem
Bramana hingezogen fühlt. Siddharta reagiert auf diese Beziehung ebenso
eifersüchtig wie das Kommunenmitglied Gopal, als sich dessen neuer Schwarm
Leela mit dem örtlichen Postboten einlässt. Bei einem Dorffest kommt es zum
offenen Konflikt zwischen den verschiedenen Gruppen und Personen.
Bild: BR/Roxy Film/Odeon Pictures/Christian Hartmann
Die Drehbuchautorin Ursula Gruber und ihr Bruder, der
Produzent Georg Gruber, wuchsen selber in einer Bhagwan-Kommune in
Hohenschäftlarn südlich von München auf. Im Jahr 2008 überreichte sie es
Marcus H. Rosenmüller, der sogleich sein Interesse an dem Stoff bekundetete.
Rosenmüller hatte Anfang der 2000er-Jahre im indischen Pune seinen
Studien-Abschlussfilm gedreht. Auf der Suche nach Filmstoffen hatte er auch
den dort angesiedelten Bhagwan-Ashram besucht, war jedoch nicht fündig
geworden.
- Quelle: Wikipedia.de -
Zum
Interview mit dem Hauptdarsteller Heinz-Josef Braun
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Talbichl ist ein fiktiver Ort. Die Dreharbeiten fanden vom
15. Mai bis 10. Juli 2010
überwiegend in Oberbiberg südlich von
München statt. Der Hof, den im Film die WG bewohnt, konnte für Innen- wie
Außenaufnahmen genutzt werden. Er liegt nur wenige Meter entfernt vom
Kandlerhof, in dem Rosenmüller 2005 seinen Erfolgsfilm Wer früher stirbt
ist länger tot gedreht hatte.
Wie in allen Filmen Rosenmüllers seit Wer früher stirbt
ist länger tot komponierte Gerd Baumann die Filmmusik. Er schrieb auch
eigens für Sommer in Orange ein Geburtstagslied, da das meist
verwendete Happy Birthday to You noch unter Urheberrechtsschutz
steht. Baumann spielt auch eine kleine Rolle als Vater von Lili und Fabian.
Ebenfalls beteiligt waren Mitglieder der Bananafishbones.
Bild: BR/Roxy Film/Odeon Pictures/Christian Hartmann
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