o.k. ist ein deutscher Spielfilm von Michael Verhoeven aus dem Jahr
1970. Er beruht auf der Entführung und Gruppenvergewaltigung sowie des
Mordes an der Vietnamesin Phan Thị Mào am 19. November 1966 („Zwischenfall
auf Hügel 192“) während des Vietnamkrieges. Der Film wurde in Schwarzweiß
gedreht, um sich so näher an die Ästhetik der damaligen
Fernseh-Kriegsberichterstattung anzulehnen.
Junge, 1970
noch unbekannte Schauspieler stellen sich kurz vor, während sie nebenbei in
amerikanische Uniformen schlüpfen. Sie befinden sich vermutlich in einem
Wald in Bayern, denn die Akteure sprechen bayrische Mundart.
Der Soldat Rafe erstattet dem Captain Vorst Meldung über die Geschehnisse
eines Herbsttages. Er berichtet ihm über einen Patrouillengang: Seine
Kameraden und er haben eine junge Frau angehalten, die mit ihrem Fahrrad an
ihnen vorbeikam.
Aus Langeweile beginnen die Soldaten, die junge Frau Phan Ti Mao eifrig
zu kontrollieren und rasch auch zu drangsalieren. Sie muss sich ausziehen
und eine intensive Leibesvisitation über sich ergehen lassen. Einer der
Soldaten geht noch weiter und vergewaltigt die junge Frau unter dem Beifall
seiner Begleiter. Die anderen Soldaten fallen ebenfalls über die Frau her.
Als der berichtende Soldat an der Reihe ist, weigert er sich, mitzumachen,
besitzt aber auch nicht den Mut, dem Opfer beizustehen. Er bricht
stattdessen zusammen und wird zum klagenden und weinenden Augenzeugen. Er
kriecht zu der Frau und flüstert ihr, während einer seiner Kameraden gerade
noch einmal über sie herfällt, ins Ohr, dass sie sich nicht grämen solle, da
er alles, was geschehen sei, dem Captain erzählen werde.
Als die Männer von der Frau ablassen, verlangen sie von ihr, dass sie
nackt und ohne ihr Fahrrad verschwinde. Aber einer der Soldaten hält die
Frau fest und drückt sie erneut zu Boden. In ihrer Verzweiflung und Angst
droht die junge Frau dem letzten Täter mit ihrem Vater. Daraufhin greift
dieser zu seinem Bajonett und ersticht sie mit den Worten „I schlacht' di,
du Sau“.
Der Captain hört sich die Geschichte an, sieht jedoch den
berichterstattenden Soldaten als Verräter und kommt nach dem Genuss zweier
Gläser Enzian zu dem Schluss: „Der Mord ist außerhalb der Zivilisation
geschehen, nämlich auf dem Schlachtfeld. Eine Strafanzeige würde der Sache
des Friedens schaden“. Rafe wird zurück zu seinen Kameraden geschickt. Im
Dschungel herrscht wieder Ruhe und Frieden. Es ist alles „o. k.“.
- Quelle: Wikipedia.org -
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Verhoevens o.k. wurde vom Auswahlkomitee der Berlinale 1970 als
offizieller deutscher Beitrag zum Wettbewerb eingeladen. Aufgrund des als
kontrovers empfundenen Inhalts beschloss die Festivaljury unter ihrem
Präsidenten George Stevens nach der Vorführung, den Film an die
Auswahlkommission zurückzugeben und eine erneute Prüfung zu verlangen, ob
der Film für die Teilnahme geeignet wäre. Es sei fraglich, so wurde
argumentiert, ob der Film die Verständigung zwischen den Völkern fördere,
wie es die Statuten der Berlinale vorschrieben. Dušan Makavejev,
Jurymitglied aus Jugoslawien, war mit diesem Vorgehen und Stevens’ Druck auf
andere Mitglieder nicht einverstanden und opponierte gegen diesen Kurs, den
er als Zensur empfand, und andere Juroren taten es ihm gleich. Eine
öffentliche Debatte entbrannte, die von Verhoeven und seinem Produzenten
Houwer weiter angefacht wurde, das Premierenkino Zoo-Palast wurde besetzt.
Andere Filmemacher protestierten und zogen teilweise ihre Filme zurück, und
schließlich resignierte die Jury. Die Berlinale musste – zum bisher einzigen
Mal – abgebrochen werden, die Filmvorführungen wurden bis auf wenige noch
verbliebene Ausnahmen eingestellt und keine Preise vergeben. Festivalleiter
Alfred Bauer trat vorübergehend zurück und die Zukunft der Berlinale schien
gänzlich in Frage gestellt. Verhoevens Skandalfilm war jedoch nur der
Anlass, nicht die Ursache für diese Krise, die im aufgeheizten Berliner
Klima jener Zeit sowie in der Unzufriedenheit mit einem das weniger
etablierte Kino ausschließenden Programm begründet war. Die Berlinale von
1971 wurde nach neuen Gesichtspunkten organisiert.
„Filme wie ‚o.k.‘ haben damals viele zur Weißglut
getrieben. Die Weltbilder wurden wesentlich rigider vertreten als heute,
und diejenigen, die sich beispielsweise klar für den Vietnamkrieg
aussprachen, konnten meinen Film einfach nicht ertragen. Heute ist man
wesentlich gleichmütiger, man lässt die Ereignisse an sich vorbeiziehen.
Der Irak-Krieg hat vielleicht im Wahlkampf einer Partei einige
Sympathien gekostet, aber man prügelt sich deswegen nicht mehr auf der
Straße. Zudem wurde dieser Krieg sehr medienwirksam aufbereitet – die
Medien sind ja nicht nur Aufklärer, sondern Vertuscher. Deshalb sind die
Konsumenten viel korrumpierbarer als früher, als solche Filme noch einen
regelrechten Schock auslösten.“
Bei der Verleihung des Bundesfilmpreises gewann o.k. die
Auszeichnungen für die beste Nachwuchsdarstellerin (Eva Mattes) und das
beste Drehbuch.
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