Hochzeit ist ein Komödie bzw. ein zweiteiliges Fernsehlustspiel aus
dem Jahr 1985 von Kurt Wilhelm mit Josef Glas, Franziska Stömmer, Werner
Asam, Gundi Ellert, Fred Stillkrauth, Veronika Fitz, Georg Lohmeier und
Christiane Blumhoff.
Andrä soll den väterlichen Hof übernehmen. Vorher muss er noch die
passende Bäuerin finden. Bauer Andrä will dem Schäfer Nepomuk nicht den
Brautwerberlohn zahlen!
|
Angeregt vom Ritus einer Bauernhochzeit um 1900 in Allershausen an der Amper,
schrieb Ludwig Thoma seine erste große Bauerngeschichte. Ihren Anfang nimmt
sie
beim Bauern Reischl in Pellham, der seit Wochen bettlägerig ist. Er nutzt
die freie
Zeit, um darüber nachzudenken, was jeder muss und keinen freut: alt werden
und
sterben. Ein Bauernmensch will noch zu Lebzeiten Ordnung haben und sehen,
dass
die Heimat in die richtigen Hände kommt. So und nicht anders will es der
Reischl,
wenn er zu seiner Bäurin sagt: "Woaßt was? Auf Georgi übergeb'n ma. Derweil
kos i
der Andrä a Hochzeiterin finden, und bal nacha d'Heuarnt o'geht, san scho de
Junga
auf'n Hof." In seiner Geschichte schildert Thoma die Stationen einer
altbayerischen
Bauernhochzeit, von der Werbung bis zum Ja-Wort des jungen Brautpaars vor
dem
Traualtar, begleitet vom Abschied der Alten.
Eine Hochzeit war meist mit der Hofübergabe an die jüngere
Generation verbunden, die wiederum mit ihren Nachkommen für den Fortbestand
des „Sachs“ sorgen sollte. Deshalb waren die Mitgift der Braut, die
öffentlich auf dem Kammerwagen zur Schau gestellt wurde und das „Sachschaun“
wichtige Bestandteile des Hochzeitsrituals. Diesen und andere Bräuche im
ländlichen Raum beschrieb Ludwig Thoma in seinem 1902 erschienenen Roman
„Hochzeit“. Verfilmt wurde der Stoff 1983 von Kurt Wilhelm für den BR im
Dachauer Land mit vielen Laiendarstellern, zu denen auch der im wirklichen
Leben als Hochzeitslader tätige Franz Eder gehörte. |