Hindafing ist eine bayerische Fernsehserie, die die „amigohafte
bayerische Lokalpolitik“ in einem Ort „irgendwo zwischen Ingolstadt und der
tschechischen Grenze“ persifliert.
Der
privat hoch verschuldete Bürgermeister Alfons Zischl will seiner kleinen
oberbayrischen, im fiktiven Landkreis Unterweihern gelegenen, Gemeinde
Hindafing, die inmitten veralteter Industrie kaum touristisch erschlossen
ist, ein neues Image verschaffen. Der junge, korrumpierbare Rathauschef hat
den Plan, zusammen mit dem befreundeten Landwirt und Bio-Metzger Sepp
Goldhammer vor Ort das moderne Bio-Shoppingcenter Donau Village mit
Anschluss an die A 9 zu errichten. Jedoch macht ihnen die Landespolitik
einen Strich durch die Rechnung, denn Hindafing soll 50 Flüchtlinge
aufnehmen. Im Gegenzug soll der verschuldete Bürgermeister Zugriff auf
Schwarzgeldkonten seines verstorbenen Vaters erhalten, zu denen der Landrat
Zugang besitzt. Zudem spielen persönliche Probleme Zischls, wie
beispielsweise sein Crystal-Meth-Konsum sowie polizeiliche Ermittlungen
gegen ihn, eine immer größere Rolle. Aufgrund eigener Fehler und ungünstiger
Verstrickungen beginnen sich in kurzer Abfolge immer mehr Probleme um Zischl
aufzutürmen. Dadurch schwindet sein Ansehen im Dorf und das kurz vor der
Bürgermeisterwahl. Um dieser Probleme Herr zu werden, greift Zischl zu immer
fragwürdigeren Mitteln, wodurch sich nur neue Zwangslagen ergeben. Eine
Abwärtsspirale aus Erpressung, Paranoia und politischer Ohnmacht setzt sich
fort.
Zu Beginn der zweiten Staffel sitzt Zischl mittlerweile tatsächlich als
Abgeordneter im bayerischen Landtag. Gemeinsam mit seiner Frau Marie, die
einen Sohn erwartet, bewohnt er eine kleine Dienstwohnung in München, die
seinem Vorgänger gehörte, der aufgrund des Besitzes von Kinderpornografie
inhaftiert ist. Doch als Vertreter seines Wahlkreises hält er sich weiterhin
regelmäßig in Hindafing auf, wo er auch sein Büro und seine Sekretärin
behalten hat. Im weiteren Verlauf zeigt sich, dass Zischl weiterhin weder
privat noch beruflich imstande ist, Verantwortung zu übernehmen, sich ein
hinterhältiger Plan an den anderen reiht und er das Pech magisch anzieht. So
versucht der Politiker, eine vor dem Aus stehende, mittelständische Firma zu
retten, die sich als Rüstungsbetrieb entpuppt. Er schießt versehentlich auf
die Ministerpräsidentin, hat ein Verhältnis mit seiner Kollegin Diana und
muss aus der Not heraus behaupten, an Prostatakrebs erkrankt zu sein. Marie
muss sich neben ihrem Mann nun auch mit ihrer seit ihrer Kindheit
verschwundenen Mutter, die einen Koffer mit einer größeren Menge Geld
mitbringt und sich der Esoterik verschrieben hat, herumschlagen. Die
Goldhammers können zunächst die Rückkehr ihres verloren geglaubten Sohnes
Moritz feiern, verlieren diesen dann jedoch an die Bundeswehr. Auch der
ehemalige Hindafinger Pfarrer Johannes und der neue Bürgermeister Karli sind
wieder Teil von Nebenhandlungssträngen.
- Quelle: Wikipedia.org -
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Bild: BR/Günther Reisp
Das Konzept von Hindafing ist aus einer Serienausschreibung des
Bayerischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Fernsehen und
Film München hervorgegangen. Die Bücher zur Serie entstanden in der
Produktionsfirma Neuesuper. Dem skandinavischen Shared-Vision-Prinzip
folgend, schrieb Niklas Hoffmann gemeinsam mit Produzent Rafael Parente und
Regisseur Boris Kunz an den Folgen.
Das Projekt wurde vom FilmFernsehFonds Bayern mit 650.000 €
gefördert.
Gedreht wurde an verschiedenen Orten in der Umgebung Münchens. Die
Premiere fand am 3. Mai 2017 im Cadillac Kino im Arabellapark statt.
Eine Woche vor der Erstausstrahlung im BR Fernsehen waren sämtliche Folgen
vorab in der ARD Mediathek verfügbar.
Koproduzent der zweiten Staffel war neben dem Bayerischen
Rundfunk auch Arte, wo die Folgen bereits vor der TV-Ausstrahlung in der
Arte-Mediathek verfügbar waren.
Foto: Günther Reisp/Neue Super
Zur Serie gibt es eine Virtual-Reality-App, „quasi ein Krimi-Spin-off“, mit
der die Zuschauer den Tod von Zischls Vater aufklären sollen.
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