Gerhard Polt - Kabarettist, Philosoph und Poet

 

Gerhard Polt (* 7. Mai 1942 in München) wuchs als Sohn eines Rechtsanwalts im katholischen Wallfahrtsort Altötting und in München auf. Er studierte Skandinavistik und Altgermanistik in Göteborg und München und arbeitete als Übersetzer. Heute lebt Polt in Neuhaus (Gemeinde Schliersee).

Polt begann seine Karriere mit einer Hörspielproduktion des Hessischen Rundfunks, Als wenn man ein Dachs wär’ in seinem Bau. Darin spielte er die Rollen von mehr als 30 verschiedenen Personen, die durch Maßnahmen der Stadtsanierung aus ihrer angestammten Umgebung, der Münchner Amalienstraße, vertrieben werden. Seinen ersten Bühnenauftritt hatte Polt 1975 mit dem kabarettistischen Programm der Kleinen Nachtrevue in der Münchner Kleinen Freiheit. Es folgten große Publikumserfolge an den Münchner Kammerspielen (u. a. Diridari und Tschurangrati), die er mit Co-Autor und Regisseur Hanns Christian Müller realisierte und in denen u. a. auch Dieter Hildebrandt, Otto Grünmandl und Gisela Schneeberger mitwirkten.

Einem größeren Publikum bekannt wurde Polt durch seine zwölfteilige Sketchreihe Fast wia im richtigen Leben. Seine Partnerin in diesen vom Bayerischen Rundfunk produzierten und 1979 erstmals ausgestrahlten Sendungen war Gisela Schneeberger. Es folgten (ebenfalls in Zusammenarbeit mit Hanns-Christian Müller) Kinofilme wie Kehraus, Man spricht deutsh und Germanikus.

1979 wurde ein Manuskript Polts für die Sendung Einwürfe aus der Kulisse durch Redakteure des ZDF um einige kritische Stellen über Friedrich Zimmermann („Old Schwurhand“) gekürzt. Polt revanchierte sich ein Jahr später bei der Verleihung des Deutschen Kleinkunstpreises, der vom ZDF übertragen wurde. Da ihm erneut verboten worden war, Zimmermann zu erwähnen, füllte er die ihm als Preisträger für eine Rede eingeräumten 10 Minuten damit, dass er schwieg oder darauf hinwies, wie viele Minuten seiner Redezeit bereits vergangen waren. Ebenfalls 1980 trat er als Gast in der ersten Folge des Scheibenwischer auf, nahm erneut Bezug auf die Auseinandersetzung mit dem ZDF, sprach über Satire im Fernsehen und zitierte den Programmdirektor mit der Aussage „die Satire soll die Wirklichkeit nicht überzogen widerspiegeln“.

 

 

 

Gerhard Polt und auch sonst: Im Gespräch mit Herlinde Koelbl

In seinen Rollen spielt Polt oft den engstirnigen und unreflektierenden Normalbürger, der mit Selbstverständlichkeit seine Meinung kundtut. Aber auch Intellektuelle, Beamte oder Politiker mit ihren Rollenklischees werden von ihm pointiert dargestellt.

Viele seiner Bühnenauftritte absolviert Polt zusammen mit der Biermösl Blosn.

Polts Vorlieben sind das Königreich Schweden und „ein schöner Premieren-Schweinsbraten“ (O-Ton).

1990 wirkte er zusammen mit der Biermösl Blosn an dem Tote-Hosen-Album Auf dem Kreuzzug ins Glück mit. Am Ende des Jahres 2005 tourte er mit den Toten Hosen und der Biermösl Blosn durch verschiedene Theater und Opernhäuser und spielte unter der Regie von Hanns Christian Müller das Programm Abvent.

Quelle: - wikipedia.org -

Polt & Hildbrandt - Gerhard Polt und Dieter Hildebrandt im Scheibenwischer 1980-1994

 

Filmografie:

Fast wia im richtigen Leben (1979 - 87)

 

Rosi und die große Stadt (1981)

 

Kehraus (1983)

 

Man spricht deutsh (1987)

 

Herr Ober! (1991)

 

Germanikus (2004)

 

Tschurangrati (2004)

 

Und Äktschn! (2013)

 
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