Der Ruepp ist ein im Jahr 1979 vom Bayerischen Rundfunk produzierter
Fernsehfilm nach Ludwig Thomas letztem großen Bauernroman aus dem Jahr 1921.
Der Film hält sich streng an die Vorlage, die meisten Dialoge sind wörtlich
übernommen.
Der Ruepp ist die Geschichte eines großmäuligen, dem Alkohol
zugeneigten Bauern, der seine Zeit lieber im Wirtshaus als mit der Arbeit
verbringt und glaubt, Probleme am besten mit Verdrängen lösen zu können.
Sein liederlicher Charakter stürzt ihn und seine Familie ins Unglück. Der
Verlauf der Handlung bietet immer wieder Auswege, um der Katastrophe zu
entgehen, der Ruepp jedoch geht zielstrebig jedes Mal den Weg, der ihn dem
Untergang näher bringt.
Am Hof des Ruepp lebt seit vielen Jahren schon die alte Loni, eine Magd,
die quasi schon zur Familie gehört und die den drei Kindern zu einer Art
zweiten Mutter geworden ist. Von ihrem Ersparten hat sie dem Ruepp, der
ständig Schulden macht, vor einigen Jahren einen größeren Betrag geliehen,
als er wieder einmal dringend Geld brauchte. Die alte Loni ist inzwischen
krank geworden und sieht ihr Ende nahen.
Michel, der jüngere Sohn des Ruepp kommt in die Sommerferien nach Hause.
Aus Prestigegründen hat ihn der Ruepp aufs Gymnasium geschickt, um ihn „auf
Geistlich“ studieren zu lassen, obwohl dieser weder Lust noch größere
Begabung dazu hat. Er ist zum zweiten Mal durchgefallen und möchte nicht
mehr zurück in die Schule. Er, der immer schon besonders an der Magd Loni
hing, ist erschüttert, als er sie todkrank antrifft und schüttet ihr sein
Herz aus. Er, der als jüngerer Sohn keine Chance hat, den Hof des Vaters zu
erben, möchte das Gymnasium verlassen und eine landwirtschaftliche Schule
besuchen, was jedoch viel Geld kostet. Die alte Loni sieht einen Ausweg: Sie
beschließt, ihm ihr restliches Geld und ihre Forderung an den Ruepp zu
vererben und ersucht ihn dringend, einen Notar aus der Stadt zu holen, um
ein Testament abfassen zu können. Sie hat nämlich noch einen Neffen, der ihr
einziger gesetzlicher Erbe wäre, dem sie ihr erspartes Geld aufgrund seines
kriminellen Lebenswandels jedoch nicht zukommen lassen möchte. Der Ruepp
erklärt großspurig, selbstverständlich selbst dazu in die Stadt zu fahren,
jedoch habe er, so mitten in der Erntezeit, nicht gleich Zeit. Obwohl die
alte Magd zusehends verfällt, verschiebt der Ruepp die Fahrt immer wieder,
auch da er insgeheim befürchtet, die Loni könne ihr Geld der Kirche oder
jemand Anderem außer ihm vermachen. Er glaubt, durch Verheimlichung aller
Tatsachen am besten aussteigen zu können.
- Quelle: Wikipedia.org -
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Mittlerweile bekommt er wieder einmal Besuch vom Gerichtsvollzieher, der
Geld eintreiben möchte, das der Ruepp jedoch nicht hat. In seiner Not
versucht er, der todkranken Loni noch einen Geldbetrag herauszulocken, was
diese nur mit Mühe verhindern kann. Schließlich fährt er doch, um den Notar
zu holen. Auf seinem Weg in die Stadt nimmt er einen Anhalter mit, einen
sogenannten Agenten, einen Schmuser (Heiratsvermittler) und Zwischenhändler
zweifelhaften Charakters. Der hat ihm bald herausgelockt, weswegen der Ruepp
in die Stadt fährt, er kennt auch den Neffen der alten Loni, einen gewissen
Pfleiderer. In der Stadt angekommen, verleitet er den Ruepp, mit ihm noch
ins Wirtshaus zu gehen, der Notar komme ohnedies erst am Nachmittag in seine
Kanzlei. Der Ruepp lasst sich nicht lange bitten, im Wirtshaus treffen sie
noch zwei andere dubiose Bekannte des Agenten. Gemeinsam überreden sie den
Ruepp zum Kartenspielen, er wird unter Alkohol gesetzt und betrogen und
verliert eine Menge Geld. Als er endlich den Notar aufsuchen möchte, ist
dieser nicht mehr in seiner Kanzlei. So muss er unverrichteter Dinge nach
Hause fahren, wo er angibt, er habe den Notar nicht persönlich angetroffen
aber bestellt.
Wenige Tage später stirbt die alte Loni, ohne dass sie ihr
Testament hätte abfassen können. Anlässlich der Abhandlung der
Verlassenschaft vor dem Bürgermeister lügt der Ruepp. Allerdings meldet sich
bald darauf der Neffe der alten Loni, aller Wahrscheinlichkeit nach von dem
Agenten informiert. Er gibt an, seine Tante habe seinerzeit einiges an Geld
geerbt, was nachweisbar sei und vermutet, dass sie große Teile ihres Lohnes
erspart habe, worauf er als gesetzlicher Erbe Anspruch habe. Es kommt zur
Gerichtsverhandlung. Der Ruepp verlegt sich aufs Lügen und ist, von
Pfleiderer zum Eid aufgefordert, sogar zum Meineid bereit. Dieser fordert
auch einen Eid seiner Frau, die sich jedoch, als anständiger Mensch und
strenggläubige Katholikin, vor den Folgen eines Meineides fürchtet und
diesen verweigert. Der Ruepp sieht schließlich keinen Ausweg mehr und
erhängt sich. Die Mutter übergibt das mittlerweile hochverschuldete Anwesen
dem älteren Sohn, Michel hat keine andere Chance als Knecht zu werden und
bleibt es sein Leben lang.
Als weitere Darsteller sind unter anderen Ludwig Schmid-Wildy, Hans
Stadtmüller, Willy Schultes, Georg Blädel und Wolfgang Gropper zu sehen. |