Baching ist der zweite Spielfilm
von Matthias Kiefersauer aus dem Jahr 2008. Benedikt
Kirchner kommt nach drei Jahren zurück in sein Heimatdorf Baching. Sein
Bruder Robert steckt als Dorfwirt gerade in den Vorbereitungen für das
Dorffest. Den Auftrag hierfür hat ihm Bernhard Stemmer erteilt. Benedikt
hadert zuerst, das Dorf zu betreten. Er sucht den Gasthof seines Bruders
auf, der inzwischen mit Benedikts Ex-Freundin Annette verheiratet ist. Die
Freude von Robert über das Erscheinen seines Bruders fällt verhalten aus,
obwohl er gerade erst einen Koch entlassen musste und auf die Hilfe von
Benedikt angewiesen wäre. Zudem stürzt seine Mutter, verletzt sich dabei ein
Bein und fällt als Arbeitskraft für das Dorffest aus.
© Movienet
Die beiden Lehrer Bernhard und Gabi streiten im
Lehrerzimmer. Später treffen sie sich am Grab ihrer Tochter. Auf dem Weg
zurück ins Dorf sieht Gabi Benedikt, der auf dem Beifahrersitz seines Autos
sitzt, während Robert fährt. Gabi meint zu Bernard, dass Benedikt ihr Kind
totgefahren hätte und sich fragt, warum er wieder da sei. Benedikt sucht
seine alte Freundin Laura auf, die bei dem Unfall auch im Auto saß. Auch sie
kämpft mit den Schatten der Vergangenheit.
- Quelle: Wikipedia.org -
Baching
Interview mit Regisseur Matthias Kiefersauer:
Hier
|
©Movienet Der Film macht seine Aussage
vor allem mittels der körperlichen schauspielerischen Leistungen der
Protagonisten. Mimik, Gestik, Haltung, Blicke, Schweigen und Lauschen
erzählen hinter und unter der durch Worte transportierten Story Line die
eigentliche Geschichte der Emotionen aller Beteiligten. Die dramaturgische
Wirkung der Bayerischen Sprache bezieht sich nicht auf den Zweck,
Lokalkolorit zu erzeugen, sondern dient, zusammen mit den Mustern der
Körpersprache, einer dramaturgischen Aussage, die im Hochdeutschen nicht
gleichartig stenografisch kompakt generierbar wäre.
Die Erzähltechnik bedient sich der
Shortcut-Technik, die in kurzen Schritten die Geschichten der Protagonisten
forterzählt. Sukzessive Kombination all derjenigen, die am auslösenden
Ereignis, dem Tod der kleinen Lena, beteiligt waren, enthüllt schrittweise
Antworten auf die Frage nach Verarbeitung, Schuld und Vergebung. Genau nach
der Hälfte des Films, die Kamera besucht die nachtwachen Protagonisten an
ihren Schlafstätten, übernimmt die Einspielung einiger Zeilen des Songs
Stiller Raum von Rio Reiser (für den Film neuinterpretiert von Tex
Drieschner) die Darstellung der seelischen Standortbestimmung aller
Beteiligten und markiert den Zeitpunkt des Glücksumschwungs zwischen
Exposition und Durchführung.
|