Drehorte-München-Tour (07.09.2013)

Die Schreinerei vom Meister Eder, das Revier vom Schöninger, Mossgruber und Heinl oder die Wohnungen von Marta Haslbeck und dem Monaco Franze...Natürlich weiß ich als Fan wo sich all diese "Kultdrehorte" in München befinden! Die Wohnung der Bernbachers, die Bank vom "Ilse-Hasi" oder Laden, in dem der Meister Eder verzweifelt einen Pullover für seinen Kobold sucht? Hm...da beißt's schon aus, wie man so schön sagt. Sebastian Kuboth, der die Drehorte-München-Tour anbietet kennt sie aber Alle. Und nicht nur das! Er weiß noch so viel mehr...

 

Treffpunkt zum Start der Tour ist der Wiener Platz,  ein zentraler Punkt des Stadtteils Haidhausen, in dem fast alle prägnanten Szenen der Serien "Pumuckl und sein Meister Eder", "Die Hausmeisterin" und auch vieles von "Monaco Franze" gedreht wurden. "Wobei beim Pumuckl nie wirklich erwähnt wird, wo genau in München sich das Ganze abspielt. Vom Bier und dem Spanferkel mit Knödel mal abgesehen, hätte die Serie auch in Frankreich oder einer anderen Stadt spielen können." erzählt uns Sebastian. Das machte die Serie wohl auch über die Landesgrenzen hinaus so beliebt. Wo wir auch schon gleich beim Thema Essen angekommen sind, wird uns auch gleich gezeigt in welcher Wirtschaft sich der Schreiner mit seinen Stammtischbrüdern zusammensetzte. Sebastian Kuboth, der bis vor ein paar Jahren noch selber eine Pumuckl-Fanpage betrieben hat und auch in Sachen Hörspiele einiges selber produziert, wäre kein Experte, wenn er nicht noch einige Geschichten über die Entstehung der Fernsehserie erzählen würde. Denn eigentlich hatte es Gustl Bayrhammer einem traurigen Umstand zu verdanken, dass er für unsere Generation DER Ur-Meister Eder wurde und die Rolle für die Serie bekam.

Meister Eders Wirtschaft heute ..... und damals.

Als Sebastian 2006 nach München kam, hatte er das Thema "Drehorte" noch nicht auf seinem Schirm. Durch seine erste Wohnung in Schwabing entdeckte er aber schon bald immer mehr Schauplätze, die ihn an Serien und Filme seiner Kindheit erinnerten. "Genauso geht es ja auch den Teilnehmern meiner Touren. Die gehen auf Entdeckungstour und sehen Orte, die sie meistens schon seit Kindertagen kennen."  Da er mittlerweile auch schon mit dem Pumuckl-Regisseur Ulrich König und dem leider schon verstorbenen Schausspieler Werner Zeussel (Hausmeister) sprechen konnte, weiß er viel über die Dreharbeiten von damals zu erzählen. "Das Filmteam vom Pumuckl hat sich einige Späße erlaubt und viele lustige Begebenheiten sind in der Serie verarbeitet, die der Zuschauer erst beim zweiten Mal anschauen oder nur durch Hintergrundwissen versteht." Da gehört die Antwort auf die Frage, warum sich der Hausmeister (in der Folge mit dem ersten Schnee) selber die Schneeschaufel auf den Kopf schlägt oder sich der Arzt beim Hausbesuch in Meister Eders Wohnung verläuft  ebenso zur Tour, wie der Vergleich mit dem Haidhausen von Früher und Heute anhand vieler Fotos. Die Veränderung Münchens und damit auch der Flair bestimmter Plätze ist hier schon gewaltig, auch wenn es gerade in diesem Stadtteil noch viele Orte gibt, die noch wie damals aussehen.

Der Spielwarenladen, der in den Folgen "Der Wollpullover", "Das Spielzeugauto" und "Die Plastikente" vorkommt.

Wie genau und akribisch Sebastian Kuboth die Gebäude und Hintergründe in diesen Serien studiert und recherchiert, zeigt sich auch in der Pumuckl Folge „Der große Krach“. Fast jede Mauer, jede Haustür und jedes Kellerfenster an dem der Kobold vorbeiläuft,  weiß er den noch bestehenden Häusern in München zuzuordnen. Nebenbei noch alles geschmückt mit Anekdoten, die wirklich mehr als erstaunlich oder vielmehr amüsant sind. Zum Beispiel, dass gerade diese Folge vom Pumuckl den BR in Schwierigkeiten brachte, weil etliche Kinder ziemlich verstört waren, aufgrund des traurigen Endes. Es mussten sogar zusätzliche Mitarbeiter engagiert werden, die die aufgebrachten Eltern aufklärten, dass sich die zwei Streithähne in der nächsten Folge wieder vertragen.

Nach vielen, vielen weiteren Anekdoten und Geschichten von den damaligen Dreharbeiten, die wir hier gar nicht alle aufzählen können und wollen, kommen wir schrittweise ins Revier der "Polizeiinspektion 1", sowie der „Hausmeisterin“ und entdecken unter anderem die Schlosserei von Martas Gspusi, sowie auch den Arbeitsplatz vom Ilse-Hasi. Wir entdecken die schönsten Ecken Haidhausens, wie den Kriechbaumhof, der 1985/86 neu aufgebaut wurde. Gehen die Preysingstrasse entlang, in der Sebastian immer wieder neue Drehorte fand und landen schließlich am "Preysing-Garten", in dem der Manni Kopfeck damals nichts ahnend ein Essen holen wollte, bevor seine Wohnung abgebrannt ist. Übrigens ist auch diese hier zu finden:

        Die Wohnung vom Manni Kopfeck...                                         und die Schlosserei von Costa aus "Die Hausmeisterin".

Wo wollte der Schwiegersohn von Martha Haslbeck, Bertl Gruber seine Turnschuhe kaufen, bevor er merkte, dass das Konto leer ist? Wo befindet sich überhaupt die Wirtschaft vom "Giancarlo"? Welches Haus untersuchen die Polizisten Franz Schöninger und Helmut Heinl auf mysteriöse Begebenheiten? Wo befindet sich das Büro, in dem die Hausmeisterin noch nebenbei tätig war?

Alles können wir nicht verraten, denn am Besten man schnappt selber ein bisschen Münchner Luft und macht sich auf Entdeckungstour mit Sebastian Kuboth und seinen tollen Geschichten!

Das Schuhhaus Raab am Weißenburger Platz diente genauso als Kulisse...

...wie die heutige Wirtschaft zum Klinglwirt.

Eine Drehort-Tour durch München ist zwar für alle Liebhaber der bayerischen Kultserien gedacht, bietet aber darüber hinaus noch viel Hintergrundwissen und eine Zeitreise in die 70er und 80er Jahre unserer Landeshauptstadt. Und meistens, wirds dann doch ein bisserl länger, weils einfach zu viel zu erzählen gibt. Umso schöner finden wir!

Ein MUSS für alle Fans!

 

 
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