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    Das Gespenst ist ein Schwarzweißfilm von Herbert Achternbusch aus dem 
    Jahre 1982. In der tragikomischen Satire behandelt Achternbusch den Konflikt 
    des wiedergekehrten Jesus mit der heutigen Welt. Der Blasphemievorwurf gegen 
    den Skandalfilm führte zu einer vorübergehenden Verweigerung der Freigabe 
    durch die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) und zur 
    Reduzierung der zugesagten Filmförderung durch Bundesinnenminister Friedrich 
    Zimmermann. 
     Die lebensgroße Christusfigur, der 42. Herrgott einer bayrischen 
    Klosterkirche, steigt vom Kreuz und wird an der Seite der Oberin des 
    Klosters zum Ober, mit der er durch Bayern zieht. Er trifft hier auf die 
    Polizei, Münchner Passanten, einen Bischof und weitere Personen. Er 
    verwandelt sich wiederholt in eine immer schwächer werdende Schlange, um am 
    Ende, im Schnabel der in einen Greifvogel verwandelten Oberin, in die Lüfte 
    zu steigen. 
     Der Verleih wollte die strafrechtliche Unbedenklichkeit des Films 
    sicherstellen, weshalb er ihn zunächst im Dezember 1982 der 
    Juristenkommission der SPIO vorlegte. Die Kommission verlangte dazu einen 
    Schnitt für eine Szene, in der Christus als „Scheiße“ persönlich 
    angesprochen wird. Der Verleih kam dieser Aufforderung nach, legte im März 
    1983 den Film der FSK vor und beantragte die Freigabe ab 18 Jahren.  Die beiden Prüfer der Filmwirtschaft, die im Arbeitsausschuss alleine 
    über die Freigabe entschieden, verweigerten diese jedoch am 29. März 1983, 
    weil die Attacken des Films auf die Gegenwart der Kirche „ein nur noch 
    pessimistisches und nihilistisches Grundmuster der Welt“ erzeugten, was „dem 
    religiösen Empfinden eines nach Millionen zählenden Teils der Bevölkerung“ 
    in öffentlichen Vorführungen nicht zugemutet werden könne. Gegen diese Beurteilung legte der Verleih Berufung ein. Mit 2:1 Stimmen 
    befanden die zuständigen Vertreter der Filmwirtschaft im Hauptausschuss am 
    20. April 1983, es müsse den „an der Besichtigung dieses Streifens 
    interessierten erwachsenen Besuchern überlassen bleiben, sich mit dem nach 
    Inhalt und Form sicherlich und begreiflicherweise umstrittenen Film 
    auseinanderzusetzen.“ 
    - Quelle: Wikipedia.org - 
     
    
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    Das Gespenst war aufgrund einer vom Bundesinnenministerium unter 
    Gerhart Baum (FDP) in Höhe von 300.000 DM zugesagten Förderzusage produziert 
    worden. Der Film lief Ende 1982 an und wurde zunächst kaum beachtet. Im 
    April 1983 wurde die staatliche Filmförderung in der Berichterstattung der 
    im Axel-Springer-Verlag erscheinenden Bild am Sonntag und Welt am Sonntag 
    als Steuerverschwendung bezeichnet. Darauf gingen im Bonner 
    Innenministerium, nunmehr geleitet von Friedrich Zimmermann (CSU), einige 
    hundert Protestbriefe ein. Nachdem er sich selbst den Film angesehen hatte, 
    strich Zimmermann, da noch nicht alle Raten an Achternbusch ausgezahlt 
    waren, die noch ausstehende Summe von 75.000 DM.  Beim Münchner Filmfest 1983 protestierten 50 
    Filmschaffende gegen dieses Vorgehen. Auch bei der Verleihung des 
    Bundesfilmpreises im Berliner Zoo-Palast kam es zu Protesten. Filmemacher 
    demonstrierten als Gespenster verkleidet gegen den Entscheid. Zudem rügte 
    der Deutsche Kulturrat das Vorgehen Zimmermanns. Aufgrund der öffentlichen 
    Kontroverse sahen über 150.000 Zuschauer den Film im Kino und damit weit 
    mehr als bei Achternbusch-Filmen üblich. 
     Neben den Solidaritätsbekundungen von Filmemachern kam es 
    insbesondere in Bayern jedoch auch zu Protesten gegen den Film. Das 
    Landgericht stellte ein Verfahren aber mit der Begründung ein, dass dem Film 
    „ein Mindestmaß an Format“ fehle und er daher lediglich in die „Kategorie 
    des Dürftigen, Läppischen, Albernen und Geschmacklosen“ falle. Die 
    Staatsanwaltschaft legte gegen diesen Beschluss Beschwerde beim 
    Oberlandesgericht München ein, die jedoch ebenfalls zurückgewiesen 
    wurde.Nach der Vorstellung verlangte es Minister Zimmermann nach einem 
    Schnaps, und er sagte, „dass er dazu neigt, dem Film weitere staatliche 
    Zuschüsse zu verweigern“. |