Schauspielerinnen

 

A

 

Elise Aulinger (* 11. Dezember 1881 in München; † 12. Februar 1965 ebenda)

Mit 22 Jahren erhielt Aulinger am Münchner Volkstheater ihr erstes Engagement mit der Rolle der Vroni im Volksstück Der Meineidbauer von Ludwig Anzengruber. Ihre Tätigkeit für den Rundfunk begann sie 1925 mit der erstmaligen Lesung im Radio von Ludwig Thomas Die Heilige Nacht, womit sie eine bis heute fortbestehende Tradition des Bayerischen Rundfunks begründete. Sie selbst las die Erzählung bis 1960. Elise Aulinger gilt als Erfinderin der Figur der „Ratschkathl“, die sie als Marktfrau „Veronika Wurzl“ nicht nur in der Revue-Operette „Münchner Luft“ verkörperte, sondern auch in ihren auf Schallplatten gepressten und im Radio gesendeten Mundartvorträgen und als Autorin der „Wurzl-Briefe“, die im Münchner Sonntagsanzeiger erschienen. Autor dieser Texte war meist Philipp Weichand. Als einer von nur sechs Münchner Volksschauspielern und -sängern wurde ihr zu Ehren am 23. September 1977 auf dem Viktualienmarkt – ganz in der Nähe ihres Geburtshauses in der Blumenstraße – ein Brunnendenkmal enthüllt. Die Bronzefigur auf dem von Anton Rückel entworfenen Brunnen zeigt sie mit einem Buch in der Hand in lebhafter Erzählposition. Im Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach ist eine Straße nach ihr benannt.

B

 

Paula Braend (* 6. August 1905 in Starnberg; † 4. Oktober 1989 in München; gebürtig Paula Nanna Braendlein)

Die Tochter eines Börsenmaklers und Bankiers erhielt nach der mittleren Reife eine Tanzausbildung und nahm Schauspielunterricht bei Magda Lena. Von 1945 bis 1948 war sie Mitglied des Ensembles der Münchner Kammerspiele. In den folgenden Jahren arbeitete sie freischaffend und gastierte an zahlreichen Theatern, insbesondere bis 1984 am Bayerischen Staatsschauspiel in München. In den Heimatfilmen der 1950er Jahre wurde die kompakte Darstellerin häufig als typische Bauersfrau von nebenan besetzt. In den 1960er Jahren verlagerte die Volksschauspielerin ihre Tätigkeit auf das Fernsehen und spielte unter anderem in zahlreichen Vorstellungen des Komödienstadels unter der Regie von Olf Fischer und in der ebenso populären Serie Königlich Bayerisches Amtsgericht, wo sie als „Amalie Wiesmeier“ mehrere Auftritte hatte. Darüber hinaus war Paula Braend, verheiratete Bauer, auch in Krimiserien wie Der Alte und Derrick zu sehen.

Sie ruht auf dem Friedhof in Unterhaching.

   

Christiane Pearce-Blumhoff (* 17. Juni 1942 in Steegen bei Danzig, heute Stegna in Polen; † 14. November 2023 in München)

Geboren wurde Pearce-Blumhoff 1942 bei Danzig. Nach der Flucht 1945 ließ sich die Familie in München nieder. Schon als Sechsjährige hatte sie erste Rollen im Kinderfunk, später am Münchner Gärtnerplatztheater. Frühe Erfolge feiert sie auch im Komödienstadel.Christiane Blumhoff, deren Stiefvater Franz Leonhard Schadt Leiter des Münchner Marionettentheaters war, hatte ihren ersten Auftritt im Alter von neun Jahren in der Oper am Gärtnerplatz. Bundesweit bekannt wurde sie durch ihre Rollen in der ZDF-Reihe Liebe Babys und … sowie zuvor im Theaterstadl von Peter Steiner. Sie beherrschte verschiedene Dialekte wie bairisch, fränkisch, allgäuerisch, hessisch, schwäbisch, sächsisch oder österreichisch. Insgesamt hatte die Münchnerin rund 150 Fernsehauftritte, zumeist in kleineren Rollen, darunter in den Krimireihen "Derrick", "Der Alte", "Tatort", "München Mord", "Sturm der Liebe" und "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger". In der BR-Heimatserie "Dahoam is Dahoam" spielte sie in 61 Episoden die Figur der Helga Bamberger. Christiane Blumhoff arbeitete auch als Rundfunksprecherin. Als solche verkörperte sie auf Bayern 1 über zehn Jahre lang die Comedyfigur der Kantinenfrau Pfaffinger. Im BR Fernsehen war sie als Off-Sprecherin tätig. Blumhoff war mit dem Nigerianer Charles Bioudun Pearce verheiratet, der 2004 starb. Sie hatte drei Kinder (zwei Söhne und eine Tochter), darunter der Schauspieler, Synchronsprecher und Comedian Simon Pearce. Zusammen mit ihrem Mann führte sie acht Jahre lang ein afrikanisches Lokal. Sie lebte und arbeitete in München.

Marianne Brandt (* 15. August 1908 in Ingolstadt; † 29. Januar 1995 in München)

1956 gab Brandt in dem Film Zärtliches Geheimnis ihr Schauspieldebüt. Danach war sie oft im Komödienstadl und in zahlreichen Filmen und Fernsehserien zu sehen. Unter anderem in Derrick, Tatort, aber auch in Polizeiinspektion 1, Schafkopfrennen und in Der Millionenbauer (als Tante Josefa). sowie bei Meister Eder und sein Pumuckl (als Frau Schröderbach). Schon in der Hörspielreihe hatte sie Eders Schwester gesprochen. In den 1970er und 1980er Jahren war Brandt zudem wiederkehrend in Filmbeiträgen der Fahndungsserie Aktenzeichen XY zu sehen.

Brandt starb 1995 nach langer, schwerer Krankheit in München.

   

Christina Cäcilia Maximiliana Berndl (* 18. Januar 1932 in München † 10. August 2017 ebenda)

Christa Berndl wurde als Tochter der Schauspielerin Christa Caporicci und des Gewichthebers Rudolf Ismayr (1932 Olympiasieger in Los Angeles) in München geboren, ihre Großtante war die Hofschauspielerin Emma Berndl, ihr Urgroßonkel somit Karl Berndl. Schon mit sechs Jahren stand sie das erste Mal auf der Bühne, mit acht bekam sie ihre erste Filmrolle in Der Meineidbauer. Zusammen mit Maxl Graf wurde Christa Berndl 1947 für die damals neue Kinderhörfunkreihe Christa und Maxl bei Radio München ausgewählt, der sich zahlreiche Hörfunk- und Hörspielarbeiten anschlossen. Neben ihrer Karriere am Theater spielte Christa Berndl immer wieder in Fernsehproduktionen mit. So war sie zum Beispiel in den 1960er Jahren im Komödienstadel vielfach Partnerin von Maxl Graf. Es folgten zahlreiche weitere Film- und Fernsehauftritte, darunter in Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger, Tatort, Der Alte, Die wilden Fünfziger von Peter Zadek. Außerdem hatte sie Gastauftritte u.a. in Café Meineid und Polizeiinspektion 1.

C

 

D

 

Luise Deschauer (* 21. Dezember 1938 in München; † 21. September 2023 ebenda)

Deschauer spielte im deutschen Fernsehen häufig in Komödien und volkstümlichen Lustspielen mit bayerischem oder österreichischem Hintergrund, wobei sie ein unterschiedliches Rollenspektrum von der jugendlichen Liebhaberin, über Bedienstete und Mägde bis hin zu bösartigen Frauengestalten verkörperte. Häufig wirkte Deschauer dabei in Produktionen des Bayerischen Rundfunks mit. Dazu gehörten auch die Meister Eder und sein Pumuckl-Hörspiele. Ab den 1980er Jahren spielte Deschauer regelmäßig im Fernsehen. Sie war allerdings zunächst häufig nur in kleinen, wenn auch prägnanten Nebenrollen zu sehen. Später übernahm sie durchgehende Serienrollen, größere Episodenrollen und Gastrollen. Durchgehende Serienrollen hatte Deschauer in den Fernsehserien Hans im Glück (1987) und Löwengrube (ab 1987). Ab 1993 spielte sie die Rolle der Kathrin Petersen in der Sat1-Serie Ein Bayer auf Rügen. Von 1995 bis 2001 übernahm sie die durchgehende Serienrolle der Elsa Fischer in der ZDF-Serie Alle meine Töchter. Ab 1997 folgte die Rolle der Lotte Marquardt in der ZDF-Serie Tierarzt Dr. Engel. Von 2003 bis 2004 hatte sie eine durchgehende Rolle in Forsthaus Falkenau.Luise Deschauer war verheiratet und hatte vier Kinder.Sie starb im September 2023 im Alter von 84 Jahren in München. 

   

Ruth Drexel (* 14. Juli 1930 in Vilshofen, Niederbayern; † 26. Februar 2009 in Feldkirchen bei München)

1974 hatte sie in der Vorabendserie Münchner Geschichten von Helmut Dietl die Rolle der Wirtin Ruth Hillermeier, Mutter von Susi, der Freundin der zentralen Figur Karl „Tscharlie“ Häusler (Günther Maria Halmer). 1983 war sie als Lisi Schleibinger die Ex-Frau von Franz Münchinger (Helmut Fischer) in Monaco Franze zu sehen. 1986 spielte sie die „Weißwurst-Paula“ in Franz Xaver Bogners Serie Zur Freiheit. In der Serie Irgendwie und Sowieso agierte sie als die Bürgermeisterin. Seit 1995 wirkte Drexel als Resi Berghammer in der Sat.1- und ORF-Serie Der Bulle von Tölz mit, wo sie die Mutter des von Ottfried Fischer dargestellten „Bullen“ (Kommissar Benno Berghammer) spielte. Zudem spielte sie seit 2004 als deutsche Miss Marple – in Agathe kann’s nicht lassen – erfolgreich die Hauptrolle. Für die ARD agierte sie an der Seite von Uschi Glas in der 2004 bis 2006 gedrehten Serie Zwei am großen See. Von 1969 bis zu seinem Tode 1998 war sie mit dem Schauspieler Hans Brenner liiert. Zuletzt lebte sie in Feldkirchen bei München, wo sie am 2. März 2009 auch beigesetzt wurde.

Katharina de Bruyn (* 24. April 1940 in Tegernsee; † 26. Februar 1993 in Traunstein)

Sie verkörperte in ihren Rollen die schöne Bauerntochter oder die liebenswürdige Ehefrau. Die Tochter eines Niederländers wurde von Olf Fischer entdeckt und gefördert. Nach einem langjährigen Engagement an der Tegernseer Dengel-Bühne trat De Bruyn über 20 Jahre lang in zahlreichen Inszenierungen des Komödienstadels im Bayerischen Fernsehen auf, darunter die Stücke Der Ehestreik (1971) und Die drei Dorfheiligen (1973). Zudem war sie in mehreren Episoden von Königlich Bayerisches Amtsgericht und neben Walter Sedlmayr und Max Grießer in der Polizeiinspektion 1 zu sehen. Seit 1976 spielte sie Theater an der Kleinen Komödie in München. Daneben arbeitete die Künstlerin auch für Fernsehproduktionen (Derrick, Der Alte, Rußige Zeiten) sowie umfangreich für den Hörfunk. So lieh sie ihre Stimme u. a. verschiedenen Figuren in den Pumuckl-Hörspielen von Ellis Kaut. Ebenso spielte sie in einigen Folgen der Fernsehserie mit. Die Schauspielerin starb an Brustkrebs. Sie ruht auf dem Friedhof in Bad Wiessee

E

 

Hannelore Elsner (* 26. Juli 1942 als Hannelore Elstner in Burghausen; † 21. April 2019 in München)

Hannelore Elsner wurde 1942 in Burghausen geboren und wuchs im nahen Altötting auf. Sie spielte in ihrer 60-jährigen Karriere in über 220 Film- und Fernsehproduktionen mit. In den 1960er- und 70er-Jahren trat sie vermehrt in Unterhaltungsfilmen auf, beispielsweise an der Seite von Beppo Brem in Allotria in Zell am See (1963), neben Hansi Kraus in Die Lümmel von der ersten Bank (1967). In den 1970er Jahren übernahm Elsner anspruchsvollere Rollen und konnte sich in der Folgezeit als eine gefragte Charakterdarstellerin etablieren. Im Jahr 1986 übernahm sie die Rolle der Charlie in Irgendwie und Sowieso. In Marcus H. Rosenmüllers Spielfilm Wer’s glaubt, wird selig (2012) spielte sie eine herrische Schwiegermutter, die nach ihrem plötzlichen Tod heiliggesprochen werden soll. In dem Filmdrama Kirschblüten – Hanami (2008) war sie in der Rolle der Trudi Angermeier zu sehen, die nach einer ärztlichen Untersuchung erfährt, dass ihr Ehemann schwer krank ist uIn deutsch-tschechischen Produktion Der große Rudolph, einer fiktiven Filmsatire über das Leben des 2005 verstorbenen Modedesigners Rudolph Moshammer, spielte sie Moshammers Mutter Else.nd schließlich bei einem gemeinsamen Ostseeurlaub stirbt. Hannelore Elsner, die zuletzt in München und Frankfurt am Main lebte, erlag am 21. April 2019 im Alter von 76 Jahren in einem Münchner Krankenhaus einer fünfjährigen Brustkrebserkrankung, welche später Metastasen am Magen und anderen Organen bildete. Ihre Urne wurde auf dem Friedhof von Burghausen beigesetzt.

   

F

 

Veronika Fitz (* 28. März 1936 in Dießen am Ammersee; † 2. Januar 2020 in Bad Aibling)

Veronika Fitz entstammte der bekannten Schauspieler-Familie Fitz: Sie war die Tochter des Bühnenautors Hans Fitz und der Opernsängerin Ilse Fitz, die Schwester von Walter Fitz und Gerd Fitz sowie die Tante von Lisa Fitz und Michael Fitz. Oftmals wird fälschlicherweise der 27. März als ihr Geburtstag angegeben. Aufgewachsen ist sie in Dießen am Ammersee. Fitz absolvierte eine Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München und trat sowohl am Münchner Volkstheater auf, als auch an den Münchner Kammerspielen. Eine weitere Station ihrer Karriere waren das Bayerische Staatsschauspiel. Fitz, die ihre erste kleinere Rolle in dem 1956 erschienenen Film Die Geierwally hatte, und auch in den Filmkomödien Das Wirtshaus im Spessart (1958) und Das Spukschloß im Spessart (1960) in einer kleinen Rolle besetzt war, war ab den 1950er-Jahren in zahlreichen Filmen und Fernsehserien zu sehen, darunter Der Komödienstadel, Funkstreife Isar 12, Königlich Bayerisches Amtsgericht, Polizeiinspektion 1, Der Millionenbauer, Irgendwie und Sowieso und Der Bulle von Tölz. In der 1982 entstandenen Fernsehserie Zeit genug war Fitz in sämtlichen sechs Folgen in der Rolle einer Mutter zu sehen. In den Jahren 1983 bis 1985 standen neun Episoden der Familienserie Unsere schönsten Jahre auf dem Programm. Veronika Fitz war als Traudel Dirscherl zu sehen. Der große Durchbruch gelang Veronika Fitz neben Helmut Fischer und Ilse Neubauer in der Fernsehserie Die Hausmeisterin (1987–1992) in der Titelrolle der Martha Haslbeck. In 47 Folgen der von 1993 bis 1997 ausgestrahlten Kriminal-Fernsehserie Ein Bayer auf Rügen verkörperte Fitz in einer tragenden Rolle Agnes Oberauer an der Seite von Wolfgang Fierek. Daran schlossen sich 1997 16 Folgen der Arztserie Frauenarzt Dr. Markus Merthin an, in der Fitz als Martha Ruckhaberle agierte. Im Zeitraum 1998 bis 2002 wirkte die Schauspielerin in 20 Folgen der Familienserie Tierarzt Dr. Engel mit, wo sie die Schwiegermutter Gerlinde Schneider der von Wolfgang Fierek dargestellten Titelfigur spielte. Die Schauspielerin lebte mit ihrer Tochter in Prien am Chiemsee. Sie starb im Alter von 83 Jahren nach langer schwerer Krankheit in Bad Aibling.

G

 

Therese Giehse (geborene Therese Gift; * 6. März 1898 in München; † 3. März 1975 ebenda)

Therese Giehse kam 1898 als Tochter des jüdischen Kaufmannsehepaars Gertrude und Salomon Gift zur Welt. Giehse gründete Anfang 1933 zusammen mit ihrer Freundin Erika Mann sowie mit deren Bruder Klaus Mann in München das Kabarett „Die Pfeffermühle“. Mit diesem emigrierte sie noch im gleichen Jahr, da sie als Jüdin und politisch links stehende Künstlerin mit der Verfolgung durch die Nationalsozialisten rechnen musste. Am 20. Mai 1936 heiratete die lesbische Giehse den homosexuellen englischen Schriftsteller John Hampson-Simpson († 1955), um auf diese Weise einen britischen Pass zu erhalten und so dem Zugriff der Nationalsozialisten entgehen zu können. Nach 1945 stand sie in München, Berlin, Salzburg und auch in Wien auf der Bühne. Therese Giehse starb 1975 drei Tage vor ihrem 77. Geburtstag in München. Während der Gedenkfeier in den Münchner Kammerspielen starb der Regisseur Paul Verhoeven an Herzversagen, als er während der ersten Sätze seines Nachrufs auf Giehse zusammenbrach. Therese Giehse wurde auf ihren eigenen Wunsch auf dem Friedhof Fluntern in Zürich begraben. Am 10. November 1988 wurde Giehse mit einer Briefmarke der Dauermarken-Serie Frauen der deutschen Geschichte geehrt. Da es sich bei dem Wert der Marke seinerzeit um das Standardporto für Briefe handelte, wurde Giehse hierdurch auch einer größeren Öffentlichkeit bekannt. In München-Neuperlach wurden die Therese-Giehse-Allee sowie der U-Bahnhof Therese-Giehse-Allee nach ihr benannt.

H

 

Carlamaria Heim (* 2. März 1932 in München; † 9. April 1984 ebd., Suizid)

Carlamaria Heim war vor allem in Produktionen des Bayerischen Rundfunks zu sehen, so in den populären Fernsehserien Meister Eder und sein Pumuckl in einer wiederkehrenden Rolle als Frau Bernbacher und Die Wiesingers als Köchin Babett. In Helmut Dietls Münchner Geschichten wirkte sie ebenso mit wie in Monaco Franze - Der ewige Stenz. 1973 stand sie auch für die Folge Ein Funken in der Kälte der Krimiserie Der Kommissar vor der Kamera. Carlamaria Heim war mit dem Schauspieler und Kabarettisten Joachim Hackethal verheiratet. Am 26. April 2001 wurde im Münchner Stadtteil Haidhausen am Haus Johannisplatz 10 eine Gedenktafel für Carlamaria Heim enthüllt. Nach ihr ist auch eine Straße in München benannt. Die Carlamaria-Heim-Straße befindet sich in der Nähe der Theresienwiese.

I

 

J

 

K

 

Ruth Kappelsberger (* 13. November 1927 in München; † 5. September 2014 in Berg am Starnberger See)

Ruth Kappelsberger erhielt bereits im Alter von sechs Jahren Ballettunterricht und absolvierte die Schauspielschule Hannover. 1946 bis 1948 trat sie in den Programmen des legendären Münchner Nachkriegs-Kabaretts Die Schaubude auf. Kappelsberger kam 1946 als Sprecherin zum Bayerischen Rundfunk und gehörte seit 1954 zu den ersten Ansagerinnen im deutschen Fernsehen. Zudem wirkte die Schauspielerin in den TV-Serien Königlich Bayerisches Amtsgericht, Drei sind einer zuviel, Das Damenkränzchen und Der Gerichtsvollzieher mit und war in zahlreichen Komödienstadln zu sehen. Bis heute legendär sind die vom BR produzierten, in den 80er-Jahren jeden Samstagvormittag im Hörfunk gespielten Stücke Er und Sie mit Walter Sedlmayr. Ruth Kappelsberger starb am 5. September 2014 im Alter von 86 Jahren in Berg am Starnberger See und wurde beigesetzt auf dem Friedhof in Aufkirchen im Grab ihres Ehemannes Fred Bertelmann.

   

Liesl Karlstadt (eigentlich Elisabeth Wellano; * 12. Dezember 1892 in München; † 27. Juli 1960 in Garmisch-Partenkirchen)

Elisabeth Wellano wurde als fünftes von neun Kindern eines italienischstämmigen Bäckermeisters in Schwabing geboren. Sie war Verkäuferin im neu gegründeten Kaufhaus von Hermann Tietz (Hertie). Doch das befriedigte das musikbegabte Mädchen nicht, das mehrere Musikinstrumente beherrschte. Es zog sie auf die Bühne. Mit 17 Jahren kam sie zu den Münchner Volkssängern und von da zur Volksbühne und zum Kabarett. 1911 traf sie auf Karl Valentin. Valentin erspürte im Kitsch der Liedertexte das komische Talent der Sängerin, fand auch als Mann Gefallen an der jungen Künstlerin und machte sie zu seiner Bühnenpartnerin. Ihren Künstlernamen „Liesl Karlstadt“ hat sie zusammen mit Karl Valentin in Anlehnung an den damals sehr berühmten Münchner Gesangshumoristen Karl Maxstadt ausgewählt. In den 25 Jahren ihrer Zusammenarbeit entstanden annähernd 400 Sketche und Komödien. Dabei fiel ihr oft der Part zu, eine skurril-chaotische Situation durch gesunden Menschenverstand und weibliche Intuition zu entwirren. Die Szene um den Buchbinder Wanninger ging gar als geflügeltes Wort für mehrfaches Verbinden beim Telefonieren in die Umgangssprache ein. Liesl Karlstadt war nicht nur Partnerin, sondern auch Ideengeberin für Dialoge und Sketche, organisierte, soufflierte und half dem hypochondrisch veranlagten Exzentriker Valentin auch psychisch über die Runden. Als Karl Valentin 1934 sein und ihr ganzes Vermögen in ein zweifelhaftes Museumsprojekt (Panoptikum) steckte und damit insolvent wurde, dann auch noch mit Annemarie Fischer als neuer Partnerin auftrat, fiel sie in eine tiefe Krise. Die Rolle der immer Heiteren und Gutgelaunten vermochte sie nicht mehr zu spielen. Sie sah keinen Ausweg mehr und versuchte am 6. April 1935 sich das Leben zu nehmen. Dem Sprung in die Isar folgte ein langer Klinikaufenthalt. Es wurde klar, dass nicht nur die vielen Rollenwechsel, sondern vor allem die zu enge Bindung an ihren Bühnenpartner, den verheirateten Familienvater Karl Valentin, all ihre Energie über Gebühr beansprucht hatten. Im Januar 1948 trat sie noch einmal zusammen mit Karl Valentin in der Münchner Kleinkunstbühne Der Bunte Würfel auf. Nach Karl Valentins Tod (1948) war Liesl Karlstadt auch in ernsten Rollen in den Münchner Kammerspielen und am Residenztheater engagiert. Liesl Karlstadt starb am 27. Juli 1960 im Alter von 67 Jahren an einer Gehirnblutung bei einem Ausflug in die Berge von Garmisch-Partenkirchen.

   

Amsi Kern, geboren Amalie Helfrich (* 18. September 1922 in München; † 31. Oktober 2002 in Prien a.Chiemsee)

Amsi Kern, geboren als Amalie Helfrich, stammte aus einer kleinbürgerlichen Münchner Familie, in der volkstümliche Musik und Gesang gepflegt wurden. Ihre künstlerische Karriere begann Ende der 1930er Jahre in München auf der Bühne des legendären Münchner Theater am Platzl als Partnerin von Weiß Ferdl, wo sie in bayerischen Volksstücken im Rollenfach der jugendlichen Liebhaberin auftrat. 1964 übernahm Kern gemeinsam mit ihrem Mann zusätzlich zum Tegernseer Volkstheater auch das Chiemgauer Volkstheater. Nach der Scheidung von ihrem Mann führte Kern das Chiemgauer Volkstheater alleine weiter und förderte in der Folgezeit viele Nachwuchstalente, darunter bekannte Schauspieler und Schauspielerinnen wie Egon Biscan, Michaela Heigenhauser und Kathi Leitner. 1984 übergab sie die Leitung des Theaters an ihren Sohn, den Schauspieler Bernd Helfrich, und dessen Frau, die Schauspielerin Mona Freiberg. Kern trat auch nach ihrem Rückzug als Theaterleiterin weiterhin als Schauspielerin am Chiemgauer Volkstheater auf. Sie wechselte später ins Rollenfach der komischen Alten, einem Rollentypus, dem sie bis kurz vor ihrem Tod treu blieb. Kern spielte ab den 1960er Jahren auch mehrmals im Komödienstadel. In den 1970er Jahren spielte sie in der ZDF-Serie Königlich Bayerisches Amtsgericht mit. Für ihre künstlerischen Verdienste wurde Amsi Kern im Juli 2000 vom bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Amsi Kern starb am 31. Oktober 2002 an Herzinsuffizienz und wurde auf dem Gemeindefriedhof in Söllhuben in der Gemeinde Riedering beigesetzt.

   

L

 

Marianne Lindner (* 11. Dezember 1922 in Bad Blankenburg; † 24. November 2016 in Gmund am Tegernsee; gebürtig Marianne Lang)

Die Tochter eines Schuhhändlers wuchs bis zu ihrem 18. Lebensjahr in Thüringen auf. Nach der mittleren Reife absolvierte sie eine dreijährige kaufmännische Lehre. Als Sekretärin kam sie nach Bayern und nahm Schauspielunterricht. Von 1948 bis 1968 leitete sie zusammen mit Siegfried Lindner die „Siegfried-Lindner-Bühne“. 1961 gab ihr Olf Fischer in dem Bauernschwank Die drei Eisbären beim Komödienstadel die Rolle der tyrannischen Haslocherin, womit ihr der endgültige Durchbruch gelang. Etwa 20 Komödienstadel folgten und machten Marianne Lindner populär. Sie verkörperte in ihren Rollen die temperamentvolle „Beißzange“ mit der spitzen Zunge. Neben ihren zahlreichen Gastspielen auf den Theaterbühnen von München wirkte die Schauspielerin auch immer wieder an Filmen und Fernsehreihen mit. Sie war u. a. in den Serien Königlich Bayerisches Amtsgericht, Der Alte, Familie Meier, Irgendwie und Sowieso, Peter Steiners Theaterstadl und Der Bulle von Tölz zu sehen. 1983 spielte sie an der Seite von Gerhard Polt und Gisela Schneeberger in der Komödie Kehraus. Nach ihrem 80. Geburtstag im Jahr 2002 zog sich Marianne Lindner in den Ruhestand zurück. 2008 jedoch kehrte sie zum Fernsehen zurück und spielte in der Serie Zur Sache, Lena und in Mein Gott, Anna. Seit 1964 war sie auch als Hörspielsprecherin beim Bayerischen Rundfunk tätig. Auch hier war sie überwiegend in bayerischen Volksstücken zu hören. Die Mutter von zwei Töchtern war seit 1971 geschieden. Sie lebte bis zu ihrem Tod in Gmund am Tegernsee.

M

 

Margot Mahler (* 24. September 1948 in Straubing; † 27. September 1997 in München; gebürtig Margot Huber)

Mahlers Filmkarriere begann Ende der 1960er-Jahre mit Nebenrollen in seichten Komödien, darunter Wenn die tollen Tanten kommen mit Rudi Carrell und Ilja Richter. Dann war sie etwa ein Jahrzehnt vor allem in Lederhosenfilmen wie Die liebestollen Lederhosen mit Bettina Bougie zu sehen. Zunehmend trat sie auch im erfolgreichen Komödienstadel des Bayerischen Rundfunks auf und in zahlreichen Fernsehserien, darunter Königlich Bayerisches Amtsgericht, Münchner Geschichten, Kanal fatal und Meister Eder und sein Pumuckl. Margot Mahler, die beim Theater auch als Autorin arbeitete, war bekannt für ihre naiv-kindliche Ausdrucksweise und ihr schrilles Organ. Ihre letzten Rollen spielte sie 1997 in dem Film Muttertag und neben Ottfried Fischer in Der Bulle von Tölz. Kurze Zeit später starb sie an einer Krebserkrankung. Sie wurde auf dem Neuen Südfriedhof in München beigesetzt (Grab Nr. 301-U1-43a).

Rosl Mayr (* 30. Dezember 1895 in Regensburg; † 26. Juni 1981 in München)

Mayr war eine begabte Charakterdarstellerin und seit den 1950er-Jahren in mehreren Kinofilmen zu sehen, u. a. neben Heinz Rühmann in Der Pauker (1958). Sie wirkte außerdem in bekannten Fernsehserien wie Funkstreife Isar 12 mit Wilmut Borell und Karl Tischlinger, Der Alte, Münchner Geschichten und als Gattin des Totengräbers in Königlich Bayerisches Amtsgericht mit. Ferner war sie in zahlreichen Episoden der beliebten Sendereihe s'Fensterl zum Hof mit Elfie Pertramer zu sehen. In den 1970er-Jahren verlegte sie sich fast ausschließlich auf Nebenrollen als grantelnde, schrullige Alte in Sex-Streifen, darunter alleine sechs Folgen des Schulmädchen-Reports. Große Bekanntheit erreichte sie mit der Rolle der lästigen Frau Gmeinwieser in der Unterhaltungsserie Polizeiinspektion 1. Sie starb während der Dreharbeiten zur ersten Staffel von Meister Eder und sein Pumuckl. Die Synchronisation ihrer Figur wurde daraufhin von Anton Feichtner vollendet, der ihre krächzende Stimme gut imitieren konnte. Rosl Mayr wurde auf dem Münchner Ostfriedhof beigesetzt.

N

 

O

 

P

 

Elfie Pertramer, eigentlich Elfriede Bernreuther (* 18. November 1924 in München, Bayern; † 16. November 2011 ebenda)

Elfie Pertramer wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Zu Beginn ihrer schauspielerischen Tätigkeit agierte sie als Kabarettistin in den Münchner Kabaretts Wespennest und Bunter Würfel. Danach drehte sie, ihrem bayrischen Idiom entsprechend, zahlreiche Heimatfilme und war als Volksschauspielerin auf Heimatbühnen aktiv. Immer wieder auch sprach sie Rollen in Hörspielen beim Bayerischen Rundfunk und agierte in Unterhaltungssendungen. Nach der Verfilmung der Lausbubengeschichten spielte sie vorwiegend in den Dirndl-und-Jodl-Filmen der frühen 1970er-Jahre. Elfie Pertramer zog 1971 aus persönlichen Gründen für einige Jahre nach Sardinien. Sie lebte auch einige Zeit in Italien. Dort schrieb sie auch ihre beiden Bücher. Danach kehrte sie wieder zurück und arbeitete erneut für Hörfunk und Fernsehen. Sie mixte ältere Aufnahmen aus dem BR-Archiv mit Szenen aus dem S’Fensterl zum Hof, einer seinerzeit erfolgreichen Fernsehserie, stellte diese neu zusammen und kommentierte sie mit Erinnerungen. Ihr Sohn Wolfi Fischer ist seit den 1970er-Jahren oft als Darsteller in Fernsehserien des Bayerischen Rundfunks aufgetreten.

Elfie Pertramer verstarb am 16. November 2011 kurz vor ihrem 87. Geburtstag in München und wurde am Westfriedhof beigesetzt.

   

Q

 

R

 

Barbara Rudnik (* 27. Juli 1958 in Wehbach/Sieg; † 23. Mai 2009 in Wolfratshausen)

Ihre erste größere Filmrolle spielte Rudnik in Beate Klöckners 1981 gedrehtem Debütfilm Kopfschuß, der 1982 bei den Filmfestspielen von Cannes vorgestellt wurde. Parallel zur Filmarbeit war sie in der Münchner Off-Theaterszene engagiert. Danach blieb Rudnik eine bei Film und Fernsehen gefragte Darstellerin. Sie spielte in über 45 deutschen und internationalen Produktionen Hauptrollen. So auch in Niki Lists 1985 gedrehtem Film Müllers Büro und in der Rolle als "Gräfin" in der bayerischen Kultserie Irgendwie und Sowieso. Medienberichte vom 26. April 2008, wonach bei Rudnik im Dezember 2005 Brustkrebs diagnostiziert worden war, wurden von ihrem Management bestätigt. Ab August 2008 trat sie wieder in die Öffentlichkeit. So besuchte sie die Premiere des Films Der Baader Meinhof Komplex in München und trat in der Sendung Johannes B. Kerner auf. Barbara Rudnik erlag ihrem Krebsleiden am 23. Mai 2009. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Münchner Nordfriedhof.

   

S

 

Maria Singer (* 1. Februar 1914 in Ebenzweier, Altmünster am Traunsee; † 4. Juni 2003 in Aschheim)

Im Jahr 1964 wurde Singer von August Everding für die Münchner Kammerspiele verpflichtet, wo sie u.a. an der Seite von Therese Giehse und Walter Sedlmayr spielte. 1972 wirkte sie bei den Salzburger Festspielen mit. Neben ihren Bühnenrollen trat die Schauspielerin seit den 1960er-Jahren verstärkt auch in Film und Fernsehen auf, darunter Publikums-Erfolge wie der Komödienstadel, Kir Royal, Weißblaue Geschichten, Die Scheinheiligen und Der Bulle von Tölz. Sie arbeitete mit Hans Moser, Heinz Rühmann, Rainer Werner Fassbinder, Gerhard Polt und Franz Xaver Bogner. Nebenbei war sie als Sprecherin für den Bayerischen Rundfunk tätig. Im Jahr 1999 war Maria Singer mit dem Stück Der Bauer als Millionär zum letzten Mal auf einer Münchner Theaterbühne zu sehen. Bis zuletzt war sie an Fernsehproduktionen beteiligt. Im Jahr 2003 starb sie im Alter von 89 Jahren in Aschheim bei München.

Erni Singerl (* 29. August 1921 in Puch bei Fürstenfeldbruck; † 30. Juli 2005 in München; eigentlich Ernestine Kremmel)

Sie verkörperte mit Energie, Witz und Durchsetzungsvermögen die resolute, grantelnde, aber durch und durch gutherzige Münchner „Dame“.Der große Durchbruch gelang der nur 1,54 m großen Schauspielerin durch das Fernsehen. Ende der 1950er-Jahre startete der Komödienstadel im Bayerischen Rundfunk.  Zudem spielte sie hier mit Volksschauspielern wie Gustl Bayrhammer, Maxl Graf, Ludwig Schmid-Wildy oder Max Grießer. Neben Gastspielen in weniger anspruchsvollen Klamaukfilmen in den 1970er-Jahren folgten zahlreiche Auftritte in beliebten TV-Serien, in denen sie stets Frauenrollen mit losem Mundwerk und kämpferischer Natur verkörperte. Deutschlandweit bekannt wurde Singerl ab den 1980er-Jahren, z.B. als resolute Haushälterin für Frau von Soettingen in Monaco Franze, als streitbare Witwe und Campingplatzbetreiberin in Heidi und Erni, als Mutter von Baby Schimmerlos in Kir Royal, als abergläubische Haushälterin Frau Eichinger in Meister Eder und sein Pumuckl und in Café Meineid. Im März 2005 erlitt Erni Singerl während eines Besuchs des Zirkus Krone einen Schwächeanfall. Im Juli musste sie erneut im Krankenhaus behandelt werden. Am 30. Juli starb sie in ihrem Haus in München-Trudering und wurde im engsten Familienkreis auf dem Ostfriedhof beigesetzt. Freunde und Öffentlichkeit wurden erst nach der Beerdigung über Singerls Tod informiert.

Maria Stadler (* 26. Mai 1905; † 5. Dezember 1985)

Maria Stadler spielte ihre ersten Filmrollen bei der UFA. Dort wurde sie in volkstümlichen Komödien und in Heimatfilmen eingesetzt. Diesem Genre blieb sie auch in zahlreichen Rollen in den Spielfilmen der Wirtschaftswunderzeit treu. Ende der 1960er Jahre spielte sie in einigen Filmen des sog. Neuen Deutschen Films mit, unter anderem in Jagdszenen aus Niederbayern unter der Regie von Peter Fleischmann. Auch in einigen Sexkomödien der damaligen Zeit wirkte sie, stets züchtig bekleidet, in kleinen Nebenrollen mit. Maria Stadler war auf den Typus der prägnanten Nebendarstellerin festgelegt. In ihren kurzen Auftritten, meistens als Magd, Haushälterin oder Nachbarin, blieb sie als Charakterdarstellerin in Erinnerung. Bekanntheit erlangte Maria Stadler gegen Ende ihrer aktiven künstlerischen Laufbahn vor allem durch ihre Fernsehrollen. Sie übernahm dabei hauptsächlich wiederkehrende Episodenrollen und Gastrollen. So auch im Königlich Bayerischen Amtsgericht, Münchner Geschichten oder Meister Eder und sein Pumuckl.

Ingeborg Sassen-Haase (* 20. September 1919; † unsicher: 7. Februar 1997 in Augsburg)

Ingeborg Sassen-Haase wirkte in mehreren bekannten Fernsehserien mit, darunter in Aktenzeichen XY … ungelöst und Tatort. Einem breiten Publikum bekannt wurde sie in der Rolle als Eders Nachbarin Frau Hartl in der TV-Serie Meister Eder und sein Pumuckl mit Gustl Bayrhammer. Auftritte hatte sie aber ebenso in SoKo München, beim Tatort und im Herbert & Schnipsi Film Muttertag.

Franziska Stömmer (* 16. September 1922 in Eichendorf; † 21. Juni 2004 in München)

Nach einem Studium an der Schauspielschule von Otto Falckenberg war Stömmer bereits in den 1940er-Jahren auf Bühnen in Reichenberg und München zu sehen, unterbrach aber ihre Karriere auf Wunsch ihres Mannes Wolfgang Eichberger (1911-1963). Erst Ende der 1950er-Jahre kehrte sie als Schauspielerin zurück und wirkte in einigen Filmen, TV-Serien (u.a. Königlich Bayerisches Amtsgericht, Meister Eder und sein Pumuckl und Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend) und an Rundfunk-Hörspielen mit. Breitere Bekanntheit erlangte sie als Oma Soleder zuerst in der Rundfunkserie Die Grandauers und ihre Zeit an der Seite von Karl Obermayr und Ilse Neubauer und dann bundesweit in der TV-Serie Löwengrube (1989 bis 1992), wo sie an der Seite von Jörg Hube und Christine Neubauer agierte. Ende der 1990er-Jahre zog die verarmte Schauspielerin in ein Münchner Altenheim, wo sie 2004 verstarb.

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Erna Waßmer, auch Erna Wassmer oder Erna Bayerl (* 5. August 1933; † 30. März 2016 in Unterbrunn)

Erna Waßmer stand seit ihrer Jugend auf den Bühnen verschiedener bayerischer Volkstheater. Als Peter Steiner 1980 seinen Theaterstadl gegründet hatte, war sie von Anfang an präsent und hatte auch im Fernsehen Auftritte beim Königlich Bayerischen Amtsgericht, Franz Xaver Brunnmayr, Polizeiinspektion 1, Löwengrube und den Weißblauen Wintergeschichten. Auch beim Komödienstadl hatte sie etliche Auftritte. Bis zuletzt war sie noch mit Peter Steiners Tochter Gerda Steiner auf der Bühne zu sehen. Einem bundesweiten Publikum wurde sie als Haushälterin Martha Brunnacker in der deutschen Arztserie Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen bekannt.

Annemarie Wendl-Kleinschmidt (* 26. Dezember 1914 in Trostberg an der Alz, Bayern; † 3. September 2006 in München)

Annemarie Wendl stammte aus einer einstmals wohlhabenden bayerischen Familie. In den späten 1960er und 1970er Jahren wirkte sie in diversen deutschen Sexfilmen mit, allerdings immer züchtig bekleidet. Schon damals gab sie in Filmen wie Dr. Fummel und seine Gespielinnen Kostproben ihrer Schlagfertigkeit. 1975 gab Rainer Werner Fassbinder ihr die Rolle der Mutter im Fernsehfilm Ich will doch nur, daß ihr mich liebt. 1978 spielte sie in Wolfgang Petersens Fernsehfilm Schwarz und weiß wie Tage und Nächte; 1981 wirkte sie in der Rolle der Aufseherin in Rainer Wolffhardts Miniserie Die Rumplhanni mit. Seit dem Beginn der Fernsehserie Lindenstraße (1985) verkörperte sie die Rolle der scharfzüngigen Hausmeisterin Else Kling. Im Dezember 2005, zwanzig Jahre nach ihrem ersten Auftritt, gab sie ihr Ausscheiden aus der Serie aus gesundheitlichen Gründen bekannt. Am 28. Mai 2006 wurde die letzte Lindenstraße-Folge (Nr. 1069) mit Else Kling ausgestrahlt.Wendl verstarb am Nachmittag des 3. September 2006 an Herzversagen. Am 13. September 2006 wurde sie auf dem Münchener Nordfriedhof beigesetzt.

Elisabeth Welz (* 1924; † 3. Oktober 1997)

Ihre Paraderolle war die „Tante Anna“ in der fränkischen Komödie Schweig, Bub!, in der sie u. a. häufig im Schauspielhaus ihrer Heimatstadt Nürnberg, aber auch im Theater rechts der Isar in München auftrat. Bundesweit trat sie das erste Mal 1972 im zweiten Teil des Schulmädchen-Reports in Erscheinung. Bis 1979 folgten ca. 11 weitere Filme dieses Genres (u. a. Krankenschwestern-Report). In diesen Filmen verkörperte Welz meist die Rolle der älteren strengen Dame oder die einer Mutter. 1979 stand Welz das erste Mal mit Gerhard Polt vor der Kamera, fortan wirkte sie in fast allen seinen Filmen mit, u. a. 1983 in Kehraus, 1988 in Man spricht deutsh oder 1991 in Herr Ober!. Von 1987 bis 1990 übernahm sie die Rolle der Haushälterin in der ARD-Serie Die glückliche Familie. Weitere Film- u. Serienrollen sowie Sprechrollen in Hörspielen folgten bis zu ihrem Tod 1997. Zuletzt lebte Elisabeth Welz in Baldham, Gemeinde Vaterstetten, im Osten von München.

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